Elend

Elend
elend:
Mhd. ellende »fremd, verbannt; unglücklich, jammervoll« (entsprechend aengl. ellende »fremd«) ist verkürzt aus ahd. elilenti, asächs. eli-lendi »in fremdem Land, ausgewiesen«. Der Bedeutungswandel erklärt sich daraus, dass der Ausschluss aus der Rechtsgemeinschaft des eigenen Volkes als schweres Unglück empfunden wird. – Im ersten Teil des Wortes hat sich der sonst untergegangene germ. Pronominalstamm *alja- »ander« erhalten, der dem lat. alius (vgl. alias) entspricht. Der zweite Teil ist eine Ableitung von dem unter Land behandelten Wort. Das Substantiv Elend ist aus dem Adjektiv entstanden (mhd. ellende »anderes Land, Verbannung; Not, Trübsal«, ahd. elilenti, asächs. elilendi »Fremde«), die alte Bedeutung hat es z. T. bis ins 18. Jh. festgehalten. Jung sind ugs. Wendungen wie »das graue, heulende Elend kriegen«. Abl.: elendig‹lich› »jämmerlich« (mhd. ellendec‹līchen›).

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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